Glossar

Hier findest du zentrale Begriffe

CO2-Äquivalent



Neben Kohlenstoffdioxid (CO2) gibt es noch weitere Treibhausgase wie zum Beispiel Methan (CH4) oder Lachgas (N2O). Diese verschiedenen Treibhausgase wirken sich unterschiedlich stark auf das Klima aus. Methan beispielsweise trägt innerhalb der ersten hundert Jahre nach seiner Freisetzung 28-mal so stark zum Treibhauseffekt bei wie die gleiche Menge CO2 (IPCC: Global Warming Potential Values, 2016). Damit entspricht ein Kilogramm Methan 28 Kilogramm CO2-Äquivalenten. Mit der Einheit CO2-Äquivalenten werden also nicht nur CO2-Emissionen berücksichtigt, sondern auch die Wirkungen anderer Klimagase - nur eben umgerechnet in einen CO2-Wert. Der Vorteil ist, dass mit der Maßeinheit CO2-Äquivalent die gesamte Klimaauswirkung von Produktionsprozessen oder Handlungen mit einem Wert beziffert werden kann und dadurch leichter mit alternativen Produktionsprozessen oder Handlungsoptionen vergleichbar ist.



 Ökologischer   Fußabdruck



Der ökologische Fußabdruck ist ein Indikator für Nachhaltigkeit. Durch Ernährung, Wohnen, Mobilität und Konsum setzen wir Emissionen frei, die gebunden werden müssen. Wie viel an Kohlenstoffemissionen alle Flächen der Erde zusammen binden können, gibt die Biokapazität der Erde an. Der Fußabdruck zeigt, wie viel eine Einzelperson, ein Unternehmen oder ein Land von dieser Gesamtfläche durch den jeweiligen Emissionsausstoß beansprucht. Ein Beispiel: Wenn alle Länder so viel Fläche in Anspruch nehmen würden wie Deutschland aktuell, bräuchte es dreimal so viel Fläche, also drei Erden (footprintnetwork).



 Reallabor



Reallabore untersuchen praktisch und lösungsorientiert gesellschaftlich relevante Probleme zu den Themen Nachhaltigkeit und Transformation. Akteur*innen aus Wissenschaft und Praxis haben zum Ziel durch gemeinsamen Austausch und gegenseitiges Lernen neues Wissen zu erzeugen, um Gesellschaften nachhaltiger zu gestalten. 

In dem Projekt "Klimanachbarschaft Dorstfeld" stellt der Stadtteil Dortmund Dorstfeld ein Reallabor dar.



 Repair Café



Repair Cafés sind Treffen, bei denen Menschen zusammenkommen, um ihre kaputten Gegenstände unter Mithilfe von Fachleuten kostenfrei selbst zu reparieren. Besucher*innen brauchen kein eigenes Werkzeug mitbringen, da genügend Werkzeuge vor Ort vorhanden sind. Durch Repair Cafés wird die Nutzungsdauer von Gebrauchsgegenständen verlängert, was Ressourcen spart. Nebenbei lernen Menschen besser verstehen, wie ihre Geräte und ähnliches funktionieren. 



Selbstexperiment



In unserem Kontext ist ein Selbstexperiment ein Versuch, das eigene Verhalten im Sinne von Nachhaltigkeit bewusst zu verändern und sich dabei selbst zu beobachten. Zum Beispiel kann ich einen kaputten Gegenstand reparieren anstatt wegwerfen und dabei reflektieren, was diese Verhaltensänderung mit mir macht. Vielleicht bin ich stolz, wenn ich es schaffe, etwas zu reparieren oder ich stelle fest, wie schwer es anfangs ist, gewohntes Verhalten zu ändern und dass es Zeit braucht, um neue Routinen zu entwickeln.



 Soziale Diffusion



Soziale Diffusion bezeichnet die Verbreitung von (sozialen) Innovationen in der Gesellschaft wie zum Beispiel Car-Sharing.



 Soziale Innovation



Soziale Innovationen sind bewusst hervorgerufene soziale Praktiken (d.h. Verhaltensweisen), die sich von den derzeit in der Gesellschaft verbreiteten Verhaltensweisen unterscheiden. Sie haben das Ziel, besser auf Probleme und Bedürfnisse zu antworten, als es derzeit möglich ist. Beispiele im Bereich der Nachhaltigkeit sind u.a. Unverpackt-Läden oder Tauschpartys als neue Konsumpraktiken oder Car- und Bike-Sharing als neue Mobilitätspraktiken. 



 Suffizienz



Suffizienz ist eine Nachhaltigkeitsstrategie, die durch Verhaltensänderungen einen geringeren Ressourcenverbrauch anstrebt. Suffizienz bedeutet ein Bewusstsein für das rechte Maß zu entwickeln und Genügsamkeit. Hierbei geht es nicht um Verzicht, sondern um die Frage: „Was brauche ich wirklich für ein gutes Leben?“. Fahrrad- statt Autofahren oder Leihen statt neu Kaufen sind nur zwei von vielen Beispielen für suffiziente Verhaltensweisen.



 Tauschbörse



Mit Tauschbörse wird eine Veranstaltung bezeichnet, bei der Menschen untereinander Gegenstände tauschen. Es gibt zum Beispiel Kleidertauschbörsen, bei denen Menschen ihre Kleidung zum Tausch anbieten. Oft muss kein direkter Tausch stattfinden, sondern alle, die Kleidung zum Tausch anbieten, können bei anderen Teilnehmenden Kleidung bekommen. Tauschbörsen tragen dazu bei, dass gut erhaltene Dinge, die jemandem nicht mehr gefallen oder passen, nicht weggeworfen werden. Stattdessen wandern sie in den Besitz einer anderen Person über, die sich über etwas "Neues" freut. 



 Urban Gardening



Die Frage, wie Städte lebenswert gestaltet werden können, ist vor dem Hintergrund der global weit vorangeschrittenen Verstädterung von großer Bedeutung. Urban Gardening ist eine Methode, um Städte bunt und lebendig wirken zu lassen. Gemeint ist mit Urban Gardening privates und insbesondere gemeinschaftliches Gärtnern inmitten von Städten. Oft werden auf diese Weise kleine und vernachlässigte Flächen aufgewertet. Gleichzeitig tragen die Pflanzen zu besserer Luft bei, binden Feinstaub und kühlen.